Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung sind nicht zu unterschätzen. Es klingt logisch, dass Luftschadstoffe primär ein Gesundheitsrisiko für den Atemtrakt und die Lunge darstellt, doch in den vergangenen Jahrzehnten zeigte sich, dass das größte Risiko von Luftschadstoffen beim Herz-Kreislauf-System liegt. Eine schlechte Luftqualität erhöht somit das Risiko für Atemwegsinfektionen, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zu Typ-2-Diabetes[1] sowie weiteren gesundheitlichen Problemen. Alle Faktoren haben wir für Euch in einer Grafik dargestellt [2].
Man konnte einen Zusammenhang feststellen gegenüber Luftschadstoffen und dem erhöhten Risiko für Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht. Des Weiteren konnte man einen Zusammenhang zwischen Asthma und Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern erkennen. Die Auswirkungen führen zu Schul- und Arbeitsausfällen, chronischen Krankheiten bis hin zu Todesfällen. Insgesamt verkürzt die Exposition gegenüber Luftschadstoffen die Lebenserwartung [3-5].
Durch die Verringerung der Luftverschmutzung könnte die Krankheitslast durch Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Lungenkrebs und sowohl chronische als auch akute Atemwegserkrankungen einschließlich Asthma deutlich reduziert werden. [6] Jede Reduktion der Belastung ist mit einem Gesundheitsgewinn verbunden – sowohl kurz- als auch langfristig [7].
Sterblichkeit durch Luftverschmutzung[1] von der Gathen P, Kivi R, Wohltmann I et al. (2021) Climate change favours large seasonal loss of Arctic ozone. Nat Commun 12(1):3886
[2] Wild M, Wacker S, Yang S et al. (2021) Evidence for clear-sky dimming and brightening in Central Europe. Geophys Res Lett 48(6):e2020GL092216
[3] Laschewski G, Matzarakis A (2023) Long-term changes of positive anomalies of erythema-effective UV irradiance associated with low ozone events in Germany 1983–2019. Environments 10(2):31
[4] Hertig E, Hunger I, Kaspar-Ott I et al (2023) Klimawandel und Public Health in Deutschland – Eine Einführung in den Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit 2023. J Health Monit 8(S3):7–35. https://edoc.rki.de/handle/176904/11074
[5] Kreienkamp F, Früh B, Kotlarski S et al. (Hrsg) (2022) Empfehlungen für die Charakterisierung ausgewählter IPCC Klimaszenarien. Deutscher Wetterdienst, Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse, Landesamt für Umwelt Brandenburg, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, Umweltbundesamt, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/380/ dokumente/szenariennamen-stand_20220315.pdf
[6] Butsch C, Beckers L-M, Nilson E, Frassl M, Brennholt N et al. (2023) Gesundheitliche Auswirkungen von Extremwetterereignissen – Risikokaskaden im anthropogenen Klimawandel. J Health Monit 8(S4): 35–60. DOI 10.25646/11645
[7] Bais AF, Lucas RM, Bornman JF et al. (2018) Environmental effects of ozone depletion, UV radiation and interactions with climate change: UNEP Environmental Effects Assessment Panel, update 2017. Photochem Photobiol Sci 17(2):127–179